American Horror Story meets Grusel-Clowns meets Fashion. So in etwa ließe sich wohl der neueste Fashion-Film von Stella McCartney bezeichnen. Brillierte die Britin in den letzten Saisons eher mit verspielten Pastell-Bildern oder verwunschen Blumengärten, geht es in dieser Saison mit „Uncanny Valley“ reichlich surreal im McCartney-Universum zu. Philippa Price, die auch schon für Rihanna bildgewaltige Auftritte mit Knalleffekt inszenierte – zuletzt bei den Brit Awards – setzt für ihren neuen Clip auf knallige Farben und einen Hauch Morbidität. Beides zusammengenommen erinnert fast ein wenig an die frühen Arbeiten David LaChapelles. Psychedelische Klänge versetzen uns zusätzlich in Trance, während eingestreute Found Footage-Sequenzen den visuellen Rausch perfekt machen. Hier ist nichts so wie es scheint. Die Realität ist letzten Endes nur ein Blickwinkel, dessen Perspektive sich je nach Betrachter verzerrt. Was ist Wahrheit, was ist Traum? Zwei Fragen, mit denen sich auch die Modewelt zunehmend herumplagen muss. Denn auch hier saust die wilde Achterbahnfahrt nach vielen, vielen Loopings allmählich dem Tal entgegen und so mancher wünscht sich gegenwärtig wohl, er oder sie hätte vorab weniger süße Zuckerwatte verschlungen. Am Ende bleibt vom Jahrmarkt der Eitelkeiten nichts weiter übrig, als eine triste Ruine – mitten in der Wüste, irgendwo im Nirgendwo. Bis aus der Tristesse eine ganz neue, eigene Form von Schönheit erwächst.
Veröffentlicht am 12. Dezember 2016
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